Miserere, Costers del Siurana, DOCa. Priorat, 2011
- Artikel-Nr. 5329
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Fr. 85,00
- Exkl. MWSt: Fr. 78,63
Verfügbarkeit: 9
Traubensorten: Grenache, Cariñena, Cabernet Sauvignon, Merlot, Tempranillo
Vinifikation: Handlese in 20 kg Körben, rund 1 kg pro Rebstock. Temperaturkontrollierte Fermentation bei 22 bis 24 Grad, Reifung in neuen Barriques à 225 Liter aus französischer Eiche.
Ein Gedicht von einem Wein
Ein Wein für die lange Laufzeit. 20 bis 25 Jahre nach der Ernte ist bei guten Jahrgängen durchaus normal. So verhalten und stahlig kühl, wie sich das Bouquet zu Beginn präsentiert, so schnell öffnet sich der Wein anschliessend innert 15 Minuten kontinuierlich und konstant. Rasch wird aus dem scheuen Ansatz von Heidelbeere und Brombeere die dominierende Komponente, changierend mit herb grasigen Aromen die hervorblitzen. Das Bouquet reizt durch seine Unberechenbarkeit und verführt durch die Reinheit der Frucht. Körper: Dass die Aromen auf einer stabilen Grundlage ruhen, beweisen der feine Gerbstoff und die gut eingebundene Säure. Diese ist mittlerweile soweit abgebaut, dass seine Geschmeidigkeit jetzt langsam voll zum Tragen kommt. Die Frucht ist gut zu erkennen und der lange Abgang mit seinen noch jungen Gerbstoffen zeichnet das Bild eines Weines mit grossen Reserven. Ein Gedicht von einem Wein, must have! Auch Miserere stammt von einem begehrten Terroir - bestehend aus rund 80 Hecktaren an bestem Schiefer um Mas d’en Bruno, gelegen 300 bis 500 Meter über Meer. Ein "Mas" ist ein altes bäuerliches Gebäude. Mas d'en Bruno, wunderschön und einsam im Priorat gelegen, wurde kurz nach dem Kartäuserklosters Escaladei im 12. Jahrhundert gebaut und wird von Besitzer Carles Pastrana aufwändig renoviert.
Die Kellerei von Costers del Siurana in Gratallops wurde 1989 von Carles Pastrana und Mariona Jarque gegründet und ist von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Entwicklung der Weine in den letzten 20 Jahren im Priorat. Es ist eines der renommiertesten Weingüter im Priorat, welches den Erfolg in dieser wilden, wunderbaren und unwegsamen Gegend erst ermöglicht hat.
Carles Pastrana und seine Frau Mariona gehören zu den Pionieren und Förderer der sogenannten Renaissance des Priorat, als er in der Region in den 1970er Jahren hier ankam und mit der nachträglichen Gründung der Weinkellerei Costers del Siurana in Gratallops im Jahr 1987 durchstartete. Die Stellung, die er unter den Pionieren genoss, gab seinen Weinen ein großes Ansehen, das er international zu nutzen wusste. Heutzutage besuchen jedes Jahr Tausende Personen die exklusive Weinkellerei Costers del Siurana und fast die Hälfte davon kommen aus den Vereinigten Staaten. Diese Besuche werden immer von einem Mitglied der Familie Pastrana i Jarque geführt, so kann man die wahren Urheber des Projekts kennen lernen.
Costers del Siurana arbeitet nur mit den Traubengut der eigenen Traubenlese, die von rund 50 Hektar Weinberge stammen. Dort werden die roten Trauben-Varietäten Grenache, Cabernet Sauvignon, Syrah, Tempranillo, Merlot und Cariñena und die weißen Trauben-Varietäten Macabeo, Xarel-Lo, Grenache Blanc und Moscatel aus Alexandria angepflanzt. An besten Lagen ernten Sie Trauben auch aus sehr alten Rebstöcken - wahre und höchst begehrte Schätze.
Der Weinbau in diesem mystisch abgelegenen Gebiet geht auf eine Erscheinung zurück. Im 12. Jahrhundert will ein Hirtenjunge aus dem Priorat-Dorf Poboleda auf den treppenartig geformten Felsen am Fusse des Montsant-Gebirges eine Engelserscheinung gemacht haben. Kurze Zeit später wurde an dieser Stelle das Kartäuserkloster Scala Dei - zu deutsch: Gottestreppe - gegründet. Über Jahrhunderte prägte dieses Kloster das Geschehen in der Region und damit auch den Weinbau, mit dem hier schon die Römer begonnen hatten. Im 18. und 19. Jahrhundert lebten die Bewohner des Priorats gut vom Anbau von Oliven, Mandeln und vor allem Wein. Die bis zu 16 Volumenprozent starken Priorat-Weine wurden in vielen anderen Regionen dazu verwendet, um die eigenen Gewächse zu verbessern. Doch im 20. Jahrhundert war die arbeitsintensive Bewirtschaftung der Steillagen nicht mehr rentabel und die Bergregion entvölkerte sich zusehends. Mitte der 80er Jahre lebten in den pittoresken Dörfern fast nur noch alte Menschen. Nachdem Ende der 80er Jahre eine kleine Gruppe von Winzern das Potential des Priorat-Terroirs und der vielen alten Rebparzellen von neuem entdeckt hat, erlebte der Weinbau eine spektakuläre Renaissance.
Das Priorat liegt rund 40 Kilometer nordwestlich der Provinzmetropole Tarragona am Fusse des Montsant-Gebirges. Es ist vor allem der Boden, der den Priorat-Crus ihren mineralisch eigenständigen Charakter verleiht. Die Reben wurzeln hier im «Llicorella», einem feinblättrigen Schieferboden mit Quarzeinschlüssen. Trotz der Nähe zum Mittelmeer ist das Klima mild und trocken. Die Niederschläge von durchschnittlich 500 Millimeter pro Jahr und Hektar fallen fast ausschliesslich in den Wintermonaten. Im Priorat sind gegenwärtig rund 1 800 Hektar mit Reben bestockt, Tendenz zunehmend. Die Rebberge verteilen sich auf elf verschiedene Dörfer und liegen zwischen 300 und 400 Meter über Meereshöhe. Die Topcrus stammen von sehr alten, oft über 100jährigen Rebparzellen.
Kleine Produktionsmengen im Priorat
Mit einer jährlichen Produktionsmenge von nur gerade 4 Millionen Liter sind die Erträge pro Quadratmeter äusserst gering. Mit dem Einzug der neuen Winzergeneration Ende der 80er Jahre kamen auch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah ins Priorat, heute legen die Winzer ihren Fokus klar auf alteingesessene Sorten wie Garnacha und Cariñena. Eine positive Überraschung sind zunehmend die Weissweine, die aus Sorten wie Macabeo, Garnacha Blanca und Pedro Ximénez gekeltert werden.
Herkunft | |
Land | Spanien |
Region | Katalonien |
DOC Zone | Priorat DOQ |
Eigenschaften | |
Jahrgang | 2011 |
Alkohol Vol. % | 14.5 |
Verpackung | |
Flaschengrösse [L] | 0.750 |
Gewicht [kg] | 1.500 |
Fl. pro Karton/Kiste | 6 |
Verpackungsart | Holzkiste |