Traubensorten: Garnacha, Carinena, Cabernet Sauvignon, Merlot

Ausbau: 12 Monate in französischen Eichen-Barriques à 225 Liter.

 

Sattes Granatrot mit purpur Reflexen. Am Gaumen unverkennbare Priorat-Mineralik. Aromen von Frucht und Lakritze, Pflaumen, Blaubeeren und Wachholder. Im Abgang finden sich Spuren von Schokolade und Kaffee. Viel Stoff bis ins komplexe Finale.  Passt prima zu rotem Fleisch, Wildgerichte, grosse Bratenstücke, Lammkeule. Es darf ruhig etwas deftig sein.

 

Die Domini de la Cartoixa liegt rund 2 Stunden südlich von Barcelona im Herzen des Priorat, dem ältesten Weinbaugebiet Spaniens. Die Traubensorten Garnacha negra, Cariñena, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah werden auf dem Weingut angebaut und verarbeitet. Der 11 Hektar grosse Betrieb wird nach den Richtlinien des biologischen Weinbaus bewirtschaftet. Die Erträge werden möglichst gering gehalten. Dadurch entstehen in diesem kargen und schroffen Berggebiet Weine, die an Konzentration und Intensität nahezu nicht zu überbieten sind, sich aber dennoch leichtflüssig trinken.

 

Der Weinbau in diesem mystisch abgelegenen Gebiet geht auf eine Erscheinung zurück. Im 12. Jahrhundert will ein Hirtenjunge aus dem Priorat-Dorf Poboleda auf den treppenartig geformten Felsen am Fusse des Montsant-Gebirges eine Engelserscheinung gemacht haben. Kurze Zeit später wurde an dieser Stelle das Kartäuserkloster Scala Dei – die Gottestreppe - gegründet. Über Jahrhunderte prägte dieses Kloster das Geschehen in der Region und damit auch den Weinbau, mit dem hier schon die Römer begonnen hatten. Im 18. und 19. Jahrhundert lebten die Bewohner des Priorats gut vom Anbau von Oliven, Mandeln und vor allem Wein. Die bis zu 16 Volumenprozent starken Priorat-Weine wurden in vielen anderen Regionen dazu verwendet, um die eigenen Gewächse zu verbessern. Doch im 20. Jahrhundert war die arbeitsintensive Bewirtschaftung der Steillagen nicht mehr rentabel und die Bergregion entvölkerte sich zusehends. Mitte der 80er Jahre lebten in den pittoresken Dörfern fast nur noch alte Menschen. Nachdem Ende der 80er Jahre eine kleine Gruppe von Winzern das Potential des Priorat-Terroirs und der vielen alten Rebparzellen von neuem entdeckt hat, erlebte der Weinbau eine spektakuläre Renaissance.

 

Das Priorat liegt rund 40 Kilometer nordwestlich der Provinzmetropole Tarragona am Fusse des Montsant-Gebirges. Es ist vor allem der Boden, der den Priorat-Crus ihren mineralisch eigenständigen Charakter verleiht. Die Reben wurzeln hier im «Llicorella», einem feinblättrigen Schieferboden mit Quarzeinschlüssen. Trotz der Nähe zum Mittelmeer ist das Klima mild und trocken. Die Niederschläge von durchschnittlich 500 Millimeter pro Jahr und Hektar fallen fast ausschliesslich in den Wintermonaten. Im Priorat sind gegenwärtig rund 1 800 Hektar mit Reben bestockt, Tendenz zunehmend. Die Rebberge verteilen sich auf elf verschiedene Dörfer und liegen zwischen 300 und 400 Meter über Meereshöhe. Die Topcrus stammen von sehr alten, oft über 100jährigen Rebparzellen.

 

Mit einer jährlichen Produktionsmenge von nur gerade 4 Millionen Liter sind die Erträge pro Quadratmeter äusserst gering. Mit dem Einzug der neuen Winzergeneration Ende der 80er Jahre kamen auch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah ins Priorat, heute legen die Winzer ihren Fokus klar auf alteingesessene Sorten wie Garnacha und Cariñena. Eine positive Überraschung sind zunehmend die Weissweine, die aus Sorten wie Macabeo, Garnacha Blanca und Pedro Ximénez gekeltert werden.